Bader Förster Schubert - Die Beratungsunternehmer

Perspektiven 02

BFS I THEMA STEUERN

Gewerbesteuer

Verlust der Unternehmeridentität

Nach dem BFH-Urteil vom 11.10.2012 vernichtet der vorübergehende Verlust der Unternehmeridentität (auch nur für eine Sekunde) den gewerblichen Verlustvortrag nach § 10 a GewStG bei einer Personengesellschaft. Im Streitfall bestanden nebeneinander  zwei Schwester-GmbH & Co. KGs, an deren Vermögen jeweils dieselbe natürliche Person als Kommanditist beteiligt war. Eine der Gesellschaften verfügte über einen gewerbesteuerlichen Verlustvortrag. Die Gesellschaften wurden dadurch fusioniert, dass der Kommanditist seinen Anteil an der Verlust-KG in die andere KG gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten zum Buchwert einbrachte und sodann die Komplementär-GmbH austrat, so dass das Vermögen der Verlustgesellschaft durch Anwachsung auf die Schwester-KG überging und die Verlustgesellschaft liquidationslos erlosch. Die Beurteilung des BFH erscheint sehr formal, weil letztlich der Gesellschafter der Verlustgesellschaft an dem Betrieb, der durch die Fusion auf die Schwester-Gesellschaft übergegangen ist, beteiligt blieb. Die Vernichtung des gewerbesteuerlichen Verlustvortrages wäre vermeidbar gewesen, wenn die Anwachsung durch Einbringung der Anteile an der gewinnerzielenden KG in die Verlust-KG erfolgt wäre.